Sonntag 28. August, 2016
VfR Bibergau II – TSG II 1:11 (1:5)
Am dritten Spieltag der noch jungen Spielrunde stand bereits das zweite Auswärtsspiel an, in welchem das erklärte Ziel war, den vorherigen Ausrutscher gegen Burggrumbach II wieder gut zu machen und die ersten 3 Punkte vom fremden Platz mit nach Hause zu bringen. Hierzu waren wir bei einem uns bisher noch unbekannten Gegner dem VfR Bibergau II zu Gast.
Nach einem Heimsieg im letzten Spiel gegen den SC Lindleinsmühle II war eine Grundlage im Selbstvertrauen gelegt und es galt diese mit einem Sieg weiter auszubauen und in Tritt zu kommen. Um diesen Plan tatsächlich in die Wirklichkeit umsetzen zu können, mussten jedoch äußere Bedingungen, wie die hohen Temperaturen bis zu 35 °C, der tiefe, nicht leicht zu bespielende Platz, sowie die alten und modrigen Kabinen in den Hintergrund gestellt und ein Fokus auf den einfachen und sicheren Fußball gelegt werden.
Mit dieser Einstellung die leichtsinnigen Fehler zu minimieren und konzentriert auf den uns möglichen sicheren und guten Fußball ging unsere Mannschaft nach einem intensiven Aufwärmprogramm motiviert in das Spiel. Schon sehr früh in der Anfangsphase wurde durch Spielkontrolle mit hoher Passgenauigkeit, sowie kämpferischem Engagement jedes Spielers deutlich, dass die TSG die klar bessere Mannschaft in eigentlich jeglicher Hinsicht war. Somit war es auch nicht äußerst verwunderlich, dass der erste Ball seinen Weg in die Maschen des Heimteams zur 0:1 Führung für Estenfeld fand. Hierbei vollendete Kevin Hatcher in der 13. Minute mit einem Beinschuss eine gute Spielkombination durchs Mittelfeld. Nur sieben Minuten später konnte Markus Stach mit einem Gewaltschuss endlich seine „Torblockade“ (wenn man das nach zwei Spielen überhaupt so nennen kann) lösen und erhöhte auf 2:0 aus der Sicht aller Estenfelder. Auffällig im ganzen Spiel war die Tatsache, dass die seltenen und nicht gerade glänzenden Angriffsversuche der Bibergauer immer wieder aufs Neue durch eine starke Leistung der Estenfelder Verteidigungs-Viererkette im Keim erstickt wurden. Die einzige Unachtsamkeit in der Defensive durch Abspracheprobleme führte in der 28. Minute zu einem Freistoß, welcher leider unhaltbar abgefälscht wurde und mal wieder die reine Weste unseres Silberrückens im Tor, Adam Fernes, zerstörte. (Vielen Dank an dieser Stelle noch einmal für das kurzfristige und uneigennützige Einspringen zu Ungunsten der eigenen Pläne)
Andere Beispiele beweisen, dass eine Mannschaftsleistung durch so einen Tiefschlag durchaus einen Einbruch erleiden könnte. Nicht aber diese TSG Estenfeld II an diesem Wochenende gegen diesen Gegner. Ganz im Gegenteil wurde die eigene Leistung, das Engagement und der Druck auf das Tor des VfR Bibergau II erhöht. Bis zur Halbzeitpause wurden drei weitere Treffer erzielt, die im Endeffekt schon für eine Entscheidung gegen einen schwachen Gegner sorgten. Hervorzuheben ist hiebei der Treffer durch Matthias Stach in Minute 30, der nicht nur wegen des hervorragenden Solos durch den Schweizer Käse, den die Bibergauer Verteidigung nennen, zu erwähnen ist, sondern auch aufgrund der Tatsache, dass dies das erste Tor in der Geschichte des Matze S. für die TSG darstellt. Die beiden anderen Nadelstiche zum 5:1 Halbzeitstand wurden zum einen von Stach Nr. 1 in der 33. Minute und zum anderen von Julian Thiele durch einen gut platzierten Distanzschuss 10 Minuten vor der Pause gesetzt.
Nach 15 minütigem Schutz vor der prallen Sonne und kleinen taktischen Verfeinerungen wurde die 2. Hälfte der Partie genau da fortgeführt, wo sie endete: Mit einer starken TSG II gegen einen schwachen Gegner. Um seiner beendeten Torflaute weiteren Nachdruck zu verleihen setzte Markus „Tom“ Stach noch einen drauf und erhöhte die Anzahl auf seinem Torkonto auf 4 durch seine eiskalt verwandelten Treffer in Minute 51 und 61. Eigentlich unnötig zu erwähnen ist, dass zu diesem Zeitpunkt selbstverständlich keine Gegenwehr mehr von den Bibergauern kam, welche sich völlig ihrem Schicksal hin- und sich selbst aufgegeben hatten. Dies erlaubte auch zusätzlich weitere Ausflüge unserer Defensivreihe nach vorne, wodurch sich zwei weitere Spieler ihre Belohnung für ein bärenstarkes Spiel abholen konnten. Zunächst war es Marcel Glöggler, der in der 67. Minute abermals zu einem guten Lauf über Außen ansetzte und diesem mit einem Distanzschuss fast vollendete. Der sich bereits ins Tor drehende Ball wurde dann jedoch kurz vor der Linie noch von einem an diesem Tag torhungrigen Kevin Hatcher ins Netz gedrückt. Jedoch sollte auch Marcel noch zu seinem versöhnlichen Abschluss kommen. Der gerade angedeutete zweite Spieler war die lebende Torfabrik Marco Burkert. Dieser tanzte in der 72. Spielminute, frisch wie in den ersten Momenten des Spiels, noch einmal drei gegnerische Spieler in deren Strafraum aus und verlor dann tragischer Weise das Spielgerät an einen mitgelaufenen Teamkollegen. Von diesem prallte der Ball dann wiederum ab und Marco konnte ihn irgendwie dann doch zwischen den Pfosten unterbringen. Manche nennen es Slapstick, Marco nennt es Traumtor (;-P).
Nur sechs Minuten später war es dann soweit und das längst überfällige – ja auch sowas kann tatsächlich noch als überfällig bezeichnet werden – Tor zur zweistelligen Führung fiel für die TSG. Wie so oft in diesem Spiel kam unser Mittelfeld mit einer Spielkombination aus Kurzpässen ohne Probleme in die Gefahrenzone des VfR Bibergau. Von der Grundlinie aus legte dann Kevin Hatcher scharf, flach vors Tor ab, wo dem wiederholt mitgelaufenen defensiven Mittelfeld-Mann der TSG der verdienten Torabschluss versagt wurde, indem ein Bibergauer Verteidiger das Leder egoistisch in den eigenen Maschen platzierte. Den Schlusspunkt in einem sehr verdienten Auswärtssieg setzte der obig bereits erwähnte versöhnliche Abschluss von Marcel Glöggler. Dieser durfte einen zurecht gegeben Foulelfmeter in der 81. Minute schießen und verwandelte ihn souverän zum 1:11 Endstand.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass diese 3 Punkte über 90 Minuten eigentlich nie in Gefahr waren, weil dazu schlicht und ergreifend der Gegner deutlich zu schwach war. Jedoch sollte auch dieser Bericht nicht ohne konstruktive Kritikpunkte bleiben, da mit einer wirklich konzentrierten Leistung ohne zwischenzeitliche Phasen des „Gebimbels“ (Originalzitat Headcoach Fonsl) über das gesamte Spiel hinweg und einer effektiveren Chancenverwertung ein noch deutlicheres Ergebnis ohne Probleme möglich gewesen wäre.
Aber dennoch ist die TSG Estenfeld II in dieser Verfassung ein wirklich ernstzunehmender Anwärter auf die ganz vorderen Plätze in der Tabelle und nun gilt es diese Form in die nächsten Spiele zu tragen und diese dann auch erfolgreich zu bestreiten. Weiter so!.
Simon Schmolke