Es war einiges geboten an Spannung und Dramatik, an Freude und Enttäuschung beim Handball-Spieltag am vergangenen Wochenende (25./26.11.).
Zunächst traten die Frauen II am Samstag in der Bezirksklasse Süd bei dem außer Konkurrenz spielenden TV Großlangheim II an. Nach einem knappen Halbzeitrückstand (10:11) kamen die Estenfelderinnen mit den Trainern Christopher Erlanger und Jonathan Schrooten in der zweiten Hälfte auf die Siegerstraße und ließen sich auch von der körperlichen Robustheit der Heimmannschaft nicht beeindrucken. Nicht zuletzt dank einer überragenden Franzi Peter (14 Tore) stand am Ende ein verdienter 25:19-Auswärtserfolg.
Die E-Jugend sammelte am Sonntag viel Erfahrung beim Turnier in Dettelbach. Zwar konnte die Mannschaft von Jutta Reichert diesmal kein Spiel gewinnen – aber alle sind mit großer Freude dabei und entwickeln sich gut weiter.
Ein echtes Spitzenspiel stand ebenfalls am Sonntag in der Landesliga Nord der weiblichen B-Jugend auf dem Programm: Der ungeschlagene Tabellenführer der SG Mintraching/Neutraubling war zu Gast bei der TSG-Mannschaft von Ute Deckert und Uwe Dürr. Weil die Heimhalle in Estenfeld belegt war, musste das Spiel (wie auch das der A-Jugend) in der Halle in Unterpleichfeld ausgetragen werden.
Dort erlebten die Zuschauer das erwartet intensive Spiel, das von der Gastmannschaft aus der Oberpfalz mit großer Aggressivität, stellenweise auch mit unnötiger Härte bestritten wurde. So hatten die Gäste schon nach zwei Minuten drei gelbe Karten kassiert. Dem sollten im Spiel noch sieben Zwei-Minuten-Strafen folgen, auf Estenfelder Seite wurden es vier – viel gravierender aber eine rote Karte mit dem Halbzeitpfiff, weil Vroni Stamm beim direkten Freiwurf unabsichtlich den Kopf einer hochspringenden Spielerin getroffen hatte. Eine Entscheidung, die zwischen dem Anhang beider Seiten kontrovers diskutiert und naturgemäß unterschiedlich bewertet wurde. Spielerisch konnte das Deckert-Team bis dahin durchaus Paroli bieten und fand immer wieder Lösungen vor dem gegnerischen Tor.
Zur Halbzeit folgte aber der Bruch im TSG-Spiel, weil man mit der Roten Karte die an diesem Tag stärkste Spielerin und irgendwie auch Konzentration und Moral verlor. Nach der Pause (11:13) war die Estenfelder Mannschaft kaum wiederzuerkennen, geriet rasch in einen Fünf-Tore-Rückstand, von dem man sich nicht mehr erholen sollte. Die Oberpfälzerinnen traten spielerisch stark auf, schnell in der Bewegung, flüssig in den Kombinationen – hatten gegen Ende aber auch leichtes Spiel: Nach harten gegnerischen Aktionen waren Spielerinnen auf TSG-Seite außer Gefecht, Überzahlsituationen konnten nicht mehr ausgenutzt werden, Abspielfehler häuften sich. Die Gäste dagegen fanden leichter Lücken in der Estenfelder Deckung und landeten mit konsequent vorgetragenen Tempogegenstößen weitere Treffer.
So stand am Ende eine viel zu hohe 19:32-Niederlage. Bitteres Ende eines Spitzenspiels, das in der zweiten Hälfte keines mehr war – das aber auch gezeigt hat: Diese Estenfelder Mannschaft spielt erneut eine famose Landesliga-Saison und sollte nun alles daran setzen, sich wie im Vorjahr die Vizemeisterschaft zu sichern.
Die A-Jugend hatte im Anschluss – ebenfalls in der Landesliga Nord – den SV Puschendorf zu Gast, bei dem man im Hinspiel knapp unterlegen war. Und auch diesmal war es ein Spiel, das bis zur 50.Minute sehr ausgeglichen war und hin- und herwogte. Keine Mannschaft konnte sich bis dahin entscheidend absetzen. Beim Stand von 11:11 wechselte man die Seiten.
Auch in der zweiten Halbzeit gingen beide Teams couragiert zu Werke und zeigten ein gutes Landesliga-Spiel, das die Estenfelderinnen unter Ute Deckert und Jonathan Schrooten in den letzten zehn Minuten zu ihren Gunsten drehen konnten. Mit einer Fünf-Tore-Führung (25:20) war das Spiel gelaufen, die Gäste kamen nicht mehr heran. Endstand: 29:24, damit rückte die TSG Estenfeld in der Landesliga Nord auf Rang drei vor.
Zum Abschluss des Spieltages waren die Frauen I in der Bezirksliga beim TV/DJK Hammelburg im Einsatz. Nach der Erfahrung in Partenstein sollte diesmal ein Tabellenletzter nicht unterschätzt werden – und tatsächlich entpuppte sich die Heimmannschaft als kampfstarke Truppe, die den Estenfelderinnen das Leben schwer machte. Nach einer 12:10-Führung der TSG-Mannschaft zur Halbzeit entwickelte sich im zweiten Abschnitt ein echter Handballkrimi, der bis zum 18:18 noch zwei Sieger-Optionen hatte.
Mit dem starken Rückhalt von Torfrau Lisa Reisinger, Janina Schaub als zwölffache Torschützin und einem ersten Kurzeinsatz der verletzten Jana Heiler zog das Team von Trainer Klaus Beck das Spiel in den letzten Minuten auf seine Seite und ging diesmal mit 21:18 Toren als Sieger vom Platz. Damit ist der dritte Platz in der Bezirksliga zunächst einmal gefestigt.