Die Partnerschaft der TSG Estenfeld mit den Fußballern im tansanischen Mbinga trägt weitere Früchte: 300 Euro hatte die TSG-Handball-Abteilung vor Weihnachten 2016 an Spenden gesammelt. Nicht zuletzt dank dieser Unterstützung tritt die Mannschaft von „Malaika Uvikambi“ (Uvikambi Engel) nun ab Januar in der dortigen Landesliga an. Uvikambi ist das Jugendzentrum des Bistums Mbinga, das seit über 25 Jahren mit dem Bistum Würzburg verbunden ist.
Wie berichtet, besteht über die Handball- und Fußballabteilung der TSG diese direkte Verbindung nach Ostafrika, in den Südwesten Tansanias. Dreimal hatte die TSG nicht mehr benötigte Sportausrüstung nach Mbinga geschickt. Zum dortigen Jugendzentrum gehören zwei Ausbildungswerkstätten für Schneider und Schreiner, eine Bibliothek, ein Schulungsraum, eine kleine Veranstaltungshalle – und eben seit einigen Jahren die Fußballmannschaft „Malaika Uvikambi“.
Zwei Jahre hatte der Würzburger Burkhard Pechtl, selbst leidenschaftlicher Fußballer (aktuell noch bei den Freien Turnern Würzburg) hier als kirchlicher Entwicklungshelfer Aufbauarbeit geleistet und dabei auch die Fußballteams geformt und trainiert.
Als Betreuer einer Würzburger Reisegruppe überbrachte Burkhard Pechtl im Sommer wieder einiges an ausgemusterten TSG-Sporttextilien. Aber nicht nur das: Er hatte auch „TSG aktiv“-Hefte im Gepäck und die Spieler freuten sich sehr über die Titelseite mit ihrem Mannschaftsfoto und den letzten Bericht in der TSG-Vereinszeitschrift. Außerdem übergab Pechtl eine Spende von 300 Euro aus Estenfeld: Die TSG-Handballabteilung hatte am letzten Spieltag 2016 fleißig bei den Besuchern gesammelt und Kuchen dafür verkauft.
Die finanzielle Unterstützung begleitet das sportliche Vorankommen der Uvikambi-Engel: In der diesjährigen Meisterschaft wurde das Team Zweiter auf der so genannten „Kata-Ebene“, laut Pechtl vergleichbar mit unserer Kreis-/Bezirksliga. Damit haben die Spieler den Aufstieg in die „Mkoa-Ebene“ (Landesliga) geschafft. Die Saison startet im Januar. Wieviele Teams dort aufeinandertreffen, steht noch nicht fest, denn: Es ist ungewiss, wieviele Mannschaften die Liga-Gebühr von umgerechnet 75 Euro aufbringen können.
„In Tansania spielen die Mannschaften nicht auf heimischem Gelände, kaum eine Mannschaft hat so etwas“, berichtet Pechtl, der jedes Jahr mindestens einmal nach Tansania reist und mit Goba Tours (www.safari-touren-tansania.de) auch individuelle Touren organisiert. Wie der 46-Jährige erzählt, werden die Fußballspiele in den Distrikt-Hauptstädten auf einem Platz ausgetragen, der gewöhnlich dem Staat gehört, der die Ligen über seine Sport-Beauftragten – „vergleichbar mit BLSV- Ehrenamtlichen auf mittlerer Ebene“ – organisieren lässt.
Ab der Mkoa-Liga müssen die Spieler für ihren Verein registriert und im Besitz eines Spielerpasses sein. Außerdem müssen sie eigene Vereinstrikots haben. Dies alles wurde zu etwa einer Hälfte aus eigener Tasche und durch einen lokalen Förderer bezahlt – und zur Hälfte mit der Spende der TSG-Handballabteilung. Pechtl: „Ohne diese Grundsicherheit hätten die Jungs das nicht auf die Beine gestellt bzw. hätte niemand den Mut gehabt, dies zu wagen.“ Ein neuer Trainer mit vielen Jahren Erfahrung in höheren Ligen hat im
Herbst das Amt als Coach übernommen. Er macht den Job ehrenamtlich, weil er von der Konstanz und dem Grad der Selbstverwaltung der Jugendlichen und jungen Erwachsenen aus einfachen Familien angetan war.
Insgesamt, so Pechtl, habe sich das Team in den letzten beiden Jahren einen sehr guten Ruf erworben und eine große fußballerische Entwicklung gezeigt. „Gemacht haben sie das selber, beim Aufbau und in der Supervision bin ich nach wie vor dabei“, sagt der Tansania-Fan und unterstreicht den Wert der TSG-Förderung: „Dass sie so etwas überhaupt gewagt haben und eine Chance sahen, lag auch an der Unterstützung der TSG Estenfeld mit Trikots, Schuhe und zuletzt der 300-Euro-Spende.“