Sonntag 04. November, 2018
SV Sonderhofen – TSG Estenfeld 2:0 (1:0)
Stark gekämpft, doch am Ende fehlt das Glück
Am Sonntag, den 04. November, stand für die junge Truppe der TSG Estenfeld das Auswärtsspiel gegen den Tabellenzweiten der Kreisliga Würzburg in Sonderhofen auf dem Programm. Nach dem komplizierten Heimspiel in der Vorwoche gegen die SG Buchbrunn-Mainstockheim wollten die Roten im Gau unbedingt einen oder gar drei Punkte mitnehmen (Stichwort: Hamsterwochen!). Die kampfbetonte Spielart des SV Sonderhofen wurde unmittelbar nach Spielbeginn deutlich: Der Gastgeber stand hoch, spielte mit seiner robusten Mannschaft ein aggressives Pressing und setzte die Estenfelder früh unter Druck. Die TSG hielt zu Beginn vor allem körperlich gut dagegen und scheute keinen Zweikampf. Die offensive Ausrichtung der Hausherren schien dabei relativ simpel, aber effektiv: Die großgewachsenen Defensivspieler des SV Sonderhofen operierten in der Anfangsphase ausschließlich aus der eigenen Hälfte heraus mit langen Bällen, die mehrfach ihre Adressaten im Sturm fanden und somit für Gefahr sorgten („Hoch und weit bringt Sicherheit“). Ein derart lang geschlagener Ball wurde dem Estenfelder Keeper Timor Dogru in der 12. Minute zum Verhängnis, als er mit einem Sonderhofener Stürmer zusammenstieß und sich dabei am Knie verletzte. Dogru musste daraufhin ausgewechselt werden und wurde durch Julien „Bob“ Bobineau ersetzt, der zu Beginn nur schwer in das Spiel fand. Am Spielverlauf änderte dies nichts: Während Sonderhofen die TSG weiter in der gegnerischen Hälfte einschnürte, kämpften sich unsere Roten mit viel Engagement durch die erste Halbzeit. Doch die Estenfelder konnten sich nur selten vom Pressing der Hausherren befreien. Der Großteil der Entlastungsangriffe erfolgte über die starke rechte Seite. Den Estenfelder Kreativspielern gelang es trotz teilweise sehenswerter Kombinationen jedoch nicht, den entscheidenden Pass zu spielen. In der 43. Minute brachte eine Standardsituation dann die 1:0-Führung für den Gastgeber: Ein Freistoß von Andre Bauer aus dem rechten Halbfeld fand den direkten Weg in das Estenfelder Tor, vorbei an Freund, Feind und auch am TSG-Keeper. Im direkten Gegenzug parierte der Sonderhofener Torwart eine Direktabnahme von Stefan „Efa“ Pröstler nach einem herrlichen Spielzug mit einem starken Reflex und verhinderte so den Ausgleich unmittelbar vor der Halbzeitpause.
Nach der Halbzeit schien sich das Blatt dann zunächst zu wenden: Die TSG spielte stark auf, und kam zu einigen Halbchancen, während sich die Gastgeber aus dem Gau immer weiter zurückzogen und auf Konter lauerten. Der TSG-Coach Harald „Hippi“ Hippacher bewies taktisches Gespür und setzte alles auf eine Karte: Die Einwechslungen von Sebastian „Sebbo“ Reisinger und Fabian Hippacher belebten das Offensivspiel der Roten spürbar. Während ein Kopfball von Jakob Pietschmann nur knapp über die Torlatte flog (58. Minute), brachte Sven „SB7“ Burkard nicht genügend Kraft in seinen linken Fuß, um im Strafraum einzunetzen (67. Minute). Durch den zunehmenden Offensivdrang der Estenfelder wurden die Räume für die nun auf Konter spielenden Sonderhofener, die bis dahin lediglich durch Standardsituationen gefährlich in Erscheinung traten, stetig größer. Die Konsequenz: Ein eng an der Abseitsgrenze gespielter Pass hebelte die aufgerückte Hintermannschaft der Roten aus, sodass der Sonderhofener Stürmer den TSG-Keeper Bob umspielte, im Strafraum querlegte und Benjamin Kremer in der 77. Minute zum 2:0 einnetzte. Doch Estenfeld zeigte Moral und bäumte sich in der Schlussviertelstunde noch einmal gegen die drohende Niederlage auf. Kurz vor Schluss landete der Kopfball eines Verteidigers des SV Sonderhofen am Pfosten seines eigenen Tores, doch das Glück war bis zum Ende auf der Seite des Tabellenzweiten…
Julien Bobineau