Es war das erste Bayernliga-Heimspiel der TSG Estenfeld, und die A-Jugend-Handballerinnen schrieben damit ein kleines Stück Vereinsgeschichte: Mit einem überlegenen 33:26 holte die Mannschaft von Trainerin Simone Rögele und „Co“ Linda Schnabel gegen den HBC Nürnberg ihren ersten Sieg in der höchsten bayerischen Spielklasse.
Erstmalig tritt eine Mannschaft der TSG Estenfeld so hochklassig an, und schon im Auftaktspiel bei der TG Landshut zwei Wochen zuvor hatten sich die TSG-Mädels mit Bravour geschlagen. Gemessen an der Leistung fielt die dortige 27:33-Niederlage zu hoch aus. Was sie tatsächlich spielerisch schon auf das Feld bringen, das zeigte die Mannschaft nun beim Heimdebüt, das in der Lengfelder Kürnachtalhalle ausgetragen wurde.
Während der Gegner aus Nürnberg mit der Estenfelder 5:1-Deckung überhaupt nicht zurecht und kaum zu Abschlüssen kam, eroberten die TSG-Mädels hellwach die Bälle in der Abwehr – und dann ging es ab wie die Feuerwehr: Blitzschnelles Umschalten, Tempogegenstöße, vorne variabel im Abschluss. Und wenn doch mal ein Ball auf das eigene TSG-Tor kam, vernagelte es eine überragende Eva Michel mit ihren Paraden.
Beim Stand von 6:0 nach nur sechs Minuten unterbrach der Nürnberger Trainer den Estenfelder Turbo mit einer Auszeit und stellte die eigene Abwehr um. Damit taten sich die TSG-Mädels schwerer, ließen umgekehrt die Mittelfränkinnen zu einigen Abschlüssen aus dem Rückraum kommen. Und gegen Ende der ersten Halbzeit gesellte sich erstmals etwas Leichtsinn dazu, man geriet in doppelte Unterzahl – was der Gegner nicht ausnutzen konnte. Stattdessen trafen die Estenfelderinnen noch zweimal zum Halbzeitstand von 18:9.
Sie waren in dieser ersten Hälfte immer einen Schritt schneller, die Gäste dagegen wirkten nicht hundertprozentig präsent. Für sie war es das erste Saisonspiel nach langer Corona-Pause und Hallenentzug in Nürnberg. In der zweiten Hälfte sahen die Zuschauer eine ausgeglichenere Partie mit einem guten Beginn auf TSG-Seite. Dann aber wurde man nachlässig in der Abwehr, ließ die Nürnbergerinnen – nun aktiver und wendiger – bis auf 20:15 herankommen.
Nach einer TSG-Auszeit kehrte wieder mehr Konzentration ein, Torfrau Eva Michel leitete mit zielgenauen weiten Abwürfen immer wieder erfolgreiche Tempogegenstöße ein – am Ende war es aber die ganze Mannschaft, die ein souveränes 33:26 herausspielte und dafür von den Zuschauern gefeiert wurde. [SPIELBERICHT]
Das Team harmoniert, hat sich gefunden, die Neuzugänge bestens eingebunden, spielt klasse zusammen – Trainerin Simone Rögele hat in den letzten Monaten ganze Arbeit geleistet, so dass man noch viel Freude mit dieser Mannschaft haben sollte.