Es wäre in der ersten Runde der Bayernliga-Qualifikation mehr drin gewesen für die jungen B-Jugend-Handballerinnen der TSG Estenfeld. Nach einem „verschenkten“ Spiel gegen den TSV Ismaning (12:13) mussten sich die Mädels von Trainerin Simone Weippert heute (28.4.) in der heimischen Weißen Mühle mit Platz drei begnügen. Nun geht es in zwei Wochen im nächsten Turnier um die Qualifikation für die Landesliga.
Klarer und hochverdienter Turniererster wurde der 1. FCN Handball mit drei deutlichen Siegen. Die „Club“-Mädels nutzten ihre körperliche Überlegenheit und Spielverständnis souverän, gingen hochkonzentriert und -motiviert zur Sache – auch in der Auftaktpartie gegen die TSG Estenfeld.
Hier sahen die Gastgeber von der TSG nur zu Beginn des Spiels etwas Land, fanden insgesamt aber keine Linie. Der „Club“ agierte schneller, wacher – während den Estenfelder Mädels zu viele eigene Fehler unterliefen. In der Abwehr nicht agil genug, waren im Angriff die Abschlüsse nur selten präzise. Selbst eine doppelte Überzahl konnten die Mädels in der ersten Halbzeit nicht nutzen. Nach einem 4:11 zur Pause fehlte es in der zweiten Hälfte am letzten Einsatz. Eine Reihe von Ballverlusten im Angriff wurde von den Nürnbergerinnen konsequent mit Tempogegenstößen bestraft. Deutlicher Endstand: 9:25.
Das zweite Spiel gegen den TSV Ismaning sollte das entscheidende über den Verbleib in der Bayernliga-Quali werden – und die TSG-Mädels begannen gut gegen zunächst vor allem im Abschluss recht harmlose Gäste. Allerdings ließen auch die Estenfelderinnen einige Chancen ungenutzt liegen (am Ende vier nicht verwandelte Siebenmeter) und spielten längst nicht so dynamisch und entschlossen wie noch in der Runde.
Dabei eröffnete der Gegner einige Möglichkeiten. Doch erst zur Halbzeit gelang es den TSG-Mädels, sich auf 8:4 abzusetzen. Und auch nach dem Seitenwechsel konnten sich die Oberbayerinnen kaum am Estenfelder Kreis durchsetzen, die Hausherrinnen erhöhten auf 12:8 etwa sechs Minuten vor Schluss. Was aber dann passierte, sorgte für pure Ungläubigkeit und Rätselraten auf Bank und Tribüne: Statt weiter am Drücker zu bleiben und die Führung über die letzten Minuten zu bringen, verloren die TSG-Mädels einen Ball nach dem anderen, liefen sich fest, verwarfen eigene Chancen und bauten den Gegner nochmal auf.
Ismaning rückte Tor um Tor heran, während auf TSG-Seite nun überhaupt nichts mehr passte und die Verunsicherung von Minute zu Minute zunahm. Mit dem letzten Treffer und nach einem 5:0-Lauf ging Ismaning erstmals in dem Spiel in Führung, kurz danach war Abpfiff und es stand für das Team von Simone Weippert ein bitteres 12:13, das man sich selbst eingebrockt hatte. Aus der Traum vom Verbleib in der Bayernliga-Quali, was die Landesliga vorzeitig gesichert hätte…
Erst im letzten Spiel gegen den FC Burlafingen zeigten die Mädels halbwegs ihr bekanntes, spielstarkes Gesicht, kombinierten wieder flüssiger und waren zielsicherer in den Abschlüssen. Kein einziges Mal im Rückstand und nach einem 8:4 zur Halbzeit, ließ man sich zum Abschluss die Butter nicht mehr vom Brot nehmen und siegte nach einigen klasse Aktionen verdient mit 19:14. [Spieltag & Tabelle]
Es war ein Erfolg zur Wiedergutmachung und zum Aufrichten mit Blick voraus: Bei der Landesliga-Quali in zwei Wochen sollte das Team wieder so beherzt auftreten wie etwa beim Final Four. Dann dürfte es auch für die neue Saison und als junge B-Jugend-Mannschaft wieder mit der Landesliga klappen.
Als nächste ist am kommenden Wochenende erst einmal die A-Jugend in der Bayernliga-Quali gefordert – voraussichtlich am Sonntag in Königsbrunn bei Augsburg.