Die Klasse, die Bezirksoberliga (BOL), halten – und damit den zwangsweisen Doppelabstieg beider Frauen-Mannschaften verhindern: Das ist das absolut vorrangige Ziel der TSG-Handballerinnen in der laufenden Saison 2018/19. Nach einem schwachen Start und personellen Umstellungen vor Weihnachten läuft es nun für die „Erste“ deutlich besser – dafür heißt es in der „Zweiten“ die Ansprüche etwas zurückzuschrauben.
Beim Heimspieltag am Samstag (26.1.) in der MZH Weiße Mühle waren die verschobenen Kräfteverhältnisse zu sehen. Die TSG Estenfeld II mit dem Trainergespann Jonathan Schrooten und Ute Deckert hatte die HSG Mainfranken II zu Gast und ließ sich von den Gästen gleich zu Beginn den Schneid abkaufen. Nach vier Minuten lag man schon mit 0:4 im Rückstand.
Erst dann fanden die TSG-Frauen – ergänzt um einige A-Jugendliche – besser ins Spiel, hatten aber im Angriff große Probleme mit der robusten, körperlich sehr starken Deckung der HSG Mainfranken. Immerhin kamen die Hausherrinnen auf 10:12 heran, mit einem 12:16 ging es in die Kabinen. Nach dem Wechsel ein ähnliches Bild: Es mangelte an der Abstimmung in der neu formierten Mannschaft, die zudem mit einem dünnen Kader antreten musste.
So kam es zu etlichen Abspielfehlern und Ballverlusten im Angriff. Die wurden von den Gästen in der zweiten Hälfte gnadenlos in Tempogegenstößen bestraft. Zu löchrig war die eigene Abwehr, mit der man den Gegner zu leichten Abschlüssen „einlud“. Angesichts der personellen Konstellation hat sich das TSG-Team aber nach Kräften gut verkauft, die Niederlage fiel gegen Ende etwas zu hoch aus. [SPIELBERICHT]
Für die TSG Estenfeld II geht es in der Bezirksliga weiter am Sonntag, 3.Februar, beim HSV Thüngersheim.
Ein ganz anderes Bild dann im Folgespiel, der so wichtigen Heimpartie der TSG-Frauen in der BOL gegen die TG Höchberg. Schließlich ist im Kampf gegen den Abstieg jedes der ausstehenden Spiele ein kleines Endspiel. Aufgrund einer desolaten zweiten Hälfte hatten die TSG-Frauen das Hinspiel in Höchberg noch mit 14:21 verloren. Doch nun stand eine mit A-Jugendlichen runderneuerte, hochmotivierte Mannschaft auf dem Platz.
Und dass sich die Mädels einiges vorgenommen hatten, das erlebte ein begeistertes Heimpublikum gleich von Beginn an. Wie die Feuerwehr legte die Mannschaft von Trainer Michael Burger und „Co“ Jonathan Schrooten los, überrollte den Gegner regelrecht mit klasse Tempo-Handball, kam mit blitzartig vorgetragenen Tempogegenstößen zu schnellen Toren. Nach sechs Minuten stand es 5:0, ehe die Gäste durch die frühere TSG-Spielerin Nadine Hochmuth einen ersten Torerfolg hatten.
An der Dominanz der Heimmannschaft sollte sich aber zunächst nichts ändern. Die Spielerinnen kombinierten flüssig und variabel und rissen damit immer wieder Lücken in die gegnerische Deckung. Mit drei Toren in Folge konnte man sich zum Halbzeitstand von 13:4 absetzen. Wer aber dachte, das Spiel sei gelaufen, sah sich getäuscht.
Die Kabinenansprache von TG-Trainer Peter Häußler und eine taktische Umstellung brachte die Gäste, nun auch mit einer anderen Körpersprache, zurück ins Spiel. Auf der anderen Seite hatten die TSG-Spielerinnen direkt nach Wiederanpfiff eine Schwächephase, zeigten plötzlich Nerven und ließen die Höchbergerinnen über 13:8 auf 16:12 herankommen.
Doch bevor das Spiel zu kippen drohte, fanden die Estenfelderinnen zurück in die Spur und konnten mit einem 5:0-Lauf Mitte der zweiten Hälfte das Spiel zu ihren Gunsten vorentscheiden (23:14). Dagegen machte sich bei den Gästen zusehends Frust breit: Mit vier Zwei-Minuten-Strafen allein in den letzten zehn Minuten schwächten sie sich selbst, so dass die TSG-Frauen frei aufspielen konnten.
Angesichts einiger Pfostentreffer hätte der Sieg am Ende sogar noch höher ausfallen können. So stand ein souveräner 27:15-Erfolg, der viel Mut macht für den weiteren Verlauf der Rückrunde und das Projekt Klassenerhalt. [SPIELBERICHT]
Am nächsten Samstag tritt die Mannschaft beim Tabellenführer TV Marktsteft an, der sich zeitgleich nur denkbar knapp bei der ebenfalls abstiegsgefährdeten TG Heidingsfeld durchsetzen konnte.