Die TG Veitshöchheim ist ein Verein, mit dem sich die TSG Estenfeld im Tischtennis bislang noch nie oder zumindest sehr selten die Klingen kreuzte. Dies resultiert jedoch nicht aus einem Klassenunterschied der Mannschaften beider Vereine – ist doch die TGV in fast jeder Spielklasse des Bezirks mit einer Mannschaft vertreten – nein, die strikte Trennung der Tischtenniskreise Kitzingen und Würzburg verhinderte ein Aufeinandertreffen beider Mannschaften. Doch durch die bayernweite Neustrukturierung der Bezirke treffen nun auch Teams in den Bezirksklassen aufeinander, die sich in den Jahren zuvor nie begegnet waren, was vor allem den älteren Veteranen des Tischtennissports neue Erfahrungen und Abwechslung verspricht.
Also begab sich die erste Tischtennismannschaft der TSG Estenfeld am Donnerstag, den 15. November 2018 auf den Weg, um sich mit der vierten Mannschaft der TG Veitshöchheim jenseits der Grenzen des ehemaligen Kitzinger Tischtenniskreises ein intensives Ballgefecht an den Platten zu liefern. Das Aufeinandertreffen zweier Mannschaften aus dem Mittelfeld der Tabelle einer extrem ausgeglichenen besetzten Bezirksklasse B Mitte war insofern richtungsweisend, als dass die heimische TGV bei einer Niederlage in gefährliche Tabellenregionen abrutschen würde. Gleichzeitig wollte man seitens der TSG die Chance, sich im oberen Tabellendrittel festzusetzen, unbedingt wahrnehmen, wohlwissend, dass bis zur Winterpause noch drei schwere Spiele (unter anderem gegen den noch ungeschlagenen Tabellenführer) auf dem Programm stehen, bei denen nicht unbedingt mit Ertrag in Form von Punkten zu rechnen ist. Der Fokus lag somit vollends auf dem Spiel in Veitshöchheim.
Die Doppelpartien, in denen schon in vielen Spielen der Grundstein für einen erfolgreichen Abend gelegt werden konnte, beendete die TSG-Truppe mit einer positiven Bilanz. Ehe man sich versah hatten das Estenfelder Doppel Streit/Müller und Klafke/Walter ihre Begegnungen gewinnen können, während sich das neu formierte Doppel aus Förster und Gomez geschlagen geben musste.
Die resultierende 2:1-Führung wurde aus Veitshöchheimer Sicht jedoch schnell egalisiert, nachdem Daniel Müller in der ersten Einzelpartie seinem starken Kontrahenten nicht das Wasser reichen konnte. Doch der wiedererstarkte Estenfelder „Star“ Thomas Streit machte seinem Namen alle Ehre und sorgte für eine erneute Estenfelder Führung. Sehr lange zog sich das Match von Waldo Gomez hin, doch seine Geduld zahlte sich aus, denn im fünften Satz konnte sich der gebürtige Kubaner seiner Stärken besinnen und das zähe Match für sich entscheiden.
Matthias Förster zeigte sich in glänzender Verfassung und knüpfte nahtlos an die Leistungen seiner Teamkollegen an. Nur drei Sätze benötigte er, um den nächsten Zähler für die TSG zu ergattern. In der Außenseiterrolle versuchte nun Peter Walter, seinem Gegenspieler die Grenzen aufzuzeigen, doch der Veishöchheimer Favorit blieb siegreich und hielt seine Mannschaft auf Schlagdistanz. Als es beim entsprechenden Gesamtzwischenstand von 5:3 für die Estenfelder noch einmal eng zu werden schien, brachte Adi Klafke seinen Mannen mit all seiner Routine und Besonnenheit wieder zurück auf die Siegerstraße.
Es folgte die Begegnung der beiden nominell stärksten Spieler beider Mannschaften, über deren Ausgang keiner der Beteiligten eine Prognose wagte. So ging Streit zwar zunächst mit 2:0 Sätzen in Führung, konnte das hohe Niveau jedoch nicht über die volle Distanz abrufen und verlor denkbar knapp in der Verlängerung des fünften Satzes. Einen ähnlichen Verlauf nahm das zweite Einzel von Daniel Müller. Diesmal lag der Estenfelder mit zwei Sätzen im Rückstand, drehte dann aber auf und belohnte sich durch sein kompromissloses Offensivspiel und siegte, ebenfalls in der Verlängerung des fünften Satzes. Beim Zwischenstand von 7:4 für die TSG lag es nun an Matthias Förster und Waldo Gomez, die letzten beiden nötigen Punkte für den Sieg beizutragen. Und ehe man sich versah, gewannen die beiden auch ihr jeweils zweites Einzel und heimsten die Punkte acht und neun für die TSG Estenfeld zum Gesamtsieg ein.
Die Punkte acht und neun waren es auch, die man nun im Gesamtpunktestand verbuchen durfte, nachdem diese erfolgreich aus der Gemeinde im Maintal entführt wurden. Mit eben diesen neun Positiv- und lediglich drei Negativzählern übernachtete die TSG sogar auf einen Aufstiegsplatz in der Gesamttabelle. Diesen eroberte zwar der TTC Teilheim schon am Folgetag zurück, jedoch darf man nun ein ordentliches Polster auf die gefürchteten Abstiegsplätze in der extrem ausgeglichen besetzten Liga genießen, in der man mit einer Siegesserie wie die derzeitige schnell nach oben klettern, bei der kleinsten Nachlässigkeit jedoch genauso schnell nach unten abrutschen kann.
Im Heimspiel am kommenden Freitag gegen den TSV Grombühl Würzburg III kann man jedoch befreit aufspielen. Neben vielen gleichstarken Mannschaften ist der Würzburger Stadtteilklub die absolute Übermannschaft, die völlig zurecht am Tabellengipfel wiederzufinden ist und den Aufstieg auch als erstes Team unter Dach und Fach bringen wollen wird.
TSG-Spieler des Tages: Matthias Förster fuhr zwei ungefährdete Siege in seinen beiden Einzelspielen ein und verhalf seinem Team zu einem in der Höhe nicht erwarteten Auswärtssieg.
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Bericht: Julian Kütt