Mit großer Vorfreude begab sich die erste Mannschaft der Estenfelder Tischtennisabteilung am 6. Februar auf den Weg nach Versbach. Es ist kein Geheimnis, dass der dort ansässige Sportbund zu den Hochburgen im fränkischen Tischtennissport zählt, schickt der SB Versbach in der laufenden Saison doch sage und schreibe vierzehn Mannschaften ins Rennen. Zwei Jugend-, zwei Damen- und zehn Herrenmannschaften nehmen allesamt am Spielbetrieb teil. Zu diesen Teams gehört auch die siebte Männermannschaft, die an dem kalten Mittwochabend auf die TSG-Truppe wartete, mit dem Ziel, die Pleichachtalhalle zu einer uneinnehmbaren Festung zu machen.
Es war die erste von drei bedeutenden Begegnungen für die TSG im Februar, die allesamt richtungsweisend für den restlichen Saisonverlauf sind. Wird man sich in der Spitzengruppe der Bezirksklasse B Mitte festsetzen können? Der Ausgang der Partie in Versbach und der beiden bevorstehenden Auseinandersetzungen wird eine Vorentscheidung darüber fällen, ob man sich in Estenfeld Hoffnung auf einen Aufstieg machen kann. So sieht der Spielplan Ende Februar mit dem Heimspiel gegen den TTC Theilheim und die FT Würzburg zwei weitere Aufeinandertreffen mit unmittelbaren Verfolgern der TSG Estenfeld vor, welche sich derzeit noch auf dem zweiten Tabellenplatz wiederfindet.
Dass die TSG-Truppe gut beraten ist, stets von Spiel zu Spiel beziehungsweise von Match zu Match zu denken, zeigte die Versbacher Auswahl gleich zu Beginn des denkwürdigen Abends, als diese die Estenfelder in den Doppel-Partien gleich dreimal in die Knie zwang und dafür sorgte, dass die TSGler fortan einem 0:3-Rückstand hinterherlaufen mussten. Von Resignation war jedoch auf Estenfelder Seite keine Spur, hatte man doch schon häufig in der laufenden Saison in den Einzel-Matches auftrumpfen können.
Daniel Müller und Waldo Gomez erkämpften sich zwei Siege, während sich Thomas Streit in seinem ersten Einzel knapp geschlagen geben musste. Matthias Förster hatte ebenfalls nach fünf Sätzen das Nachsehen, doch Julian Kütt und Adi Klafke verhinderten mit ihren Siegen, dass der SB Versbach davonziehen konnte. Beim Zwischenstand von 4:5 für die Heimmannschaft war man wieder in Schlagdistanz.
Thomas Streit lieferte sich im zweiten Einzel ein weiteres atemberaubendes Duell mit dem nominell stärksten Versbacher, zog jedoch im fünften Satz den Kürzeren. Daniel Müller dagegen durchschaute das Spiel seines Kontrahenten, blockte dessen Topspins geduldig und blieb siegreich. Auch Matthias Förster konnte sich in die Liste der Sieger eintragen, während Waldo Gomez und Adi Klafke diesmal das Nachsehen hatten. Beim Zwischenstand von 8:6 war ein Gesamtsieg für die TSG Estenfeld nicht mehr möglich. Um jedoch ein Remis zu retten, mussten noch zwei Siege her. Den ersten lieferte Julian Kütt in seinem zweiten Einzel und machte damit den Weg frei für das Entscheidungsdoppel.
Thomas Streit und Daniel Müller mussten gemeinsam ein viertes Mal an diesem Abend an die Platte und sahen sich einem nominell schwächeren Versbacher Doppel gegenüber. In den ersten beiden Sätzen wurden Streit und Müller auch ihrer Favoritenrolle gerecht. Doch die beiden Gegenspieler schossen sich langsam aber sicher warm und glichen nicht unverdient zum 2:2 aus. Streit und Müller rafften sich jedoch noch einmal auf, bewiesen letztlich die stärkeren Nerven und sicherten mit dem fünften Satz im Entscheidungsdoppel auch das gerechte 8:8-Remis.
Die Vertreter beider Teams durften ein unterhaltsames Spiel genießen. das sich bis in die späten Abendstunden hineinzog. Doch beim Verfolgen solch abwechslungsreicher Tischtennismatches verging die Zeit wie im Fluge. Auch wenn sich beide Lager mit einer Punkteteilung zufrieden geben mussten, wurde jeder Teilnehmer Zeuge eines Unentschiedens des besseren Sorte, nein, eines Unentschiedens der allerbesten Sorte.
Das Titelbild zeigt Thomas Streit (links) und Daniel Müller (rechts), wie sie das Unentschieden im Entscheidungsdoppel erkämpfen.
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Bericht: Julian Kütt