Mit 8:2 stand ein vermeintlich deutliches Ergebnis am Abend des 18. März auf der Anzeigetafel, nachdem alle Matches des ersten Derbys gegen den TSV Lengfeld gespielt waren. Die Höhe des Sieges wird den spannenden Spielen des Montagabends jedoch nur bedingt gerecht. Hatte doch die Tischtennismannschaft der TSG Estenfeld in den anfänglichen Doppel-Partien ihre liebe Mühe. Beide Spiele gingen über die volle Distanz von fünf teils engen Sätzen. Das Doppel 1 aus Daniel Noll und Waldo Gomez konnte seine Partie siegreich gestalten, während Thomas Streit und Julian Kütt im Doppel 2 das Nachsehen hatten. Besser aufgelegt zeigten sich die TSG-Mannen jedoch in den Einzel-Begegnungen. Deutliche Siege waren zwar auch hier Fehlanzeige. Doch nur im Duell der an Position 1 gesetzten Spiel musste sich Daniel Noll gegen den stark aufgelegten Karsten Kruschel geschlagen geben. Besser machte er es noch zuvor gegen Werner Radziwill, und auch seine Teamkollegen zeigten sich in guter Verfassung, sodass mit besagtem 8:2 der erste Heimsieg der Derbywoche besiegelt war. Da der TSV Lengfeld ein direkter Konkurrent im Abstiegskampf ist, war der Klassenerhalt mit diesem Sieg zugleich eingetütet und der TSG auch rechnerisch nicht mehr zu nehmen.

Das zweite Derby ließ nicht lange auf sich warten. Nur vier Tage später gastierte die zweite Mannschaft des SV Kürnach zum Prestigeduell in Estenfeld. Es sollte ein denkwürdiger Abend werden mit einer für Vierermannschaften rekordverdächtigen Gesamtspielzeit von drei Stunden. Zuerst schien sich eine faustdicke Überraschung gegen die favorisierten Gäste anzubahnen. Sorgten doch Streit/Kütt im Doppel sowie Daniel Noll und wiederum Thomas Streit und Julian Kütt in den darauffolgenden Einzeln für eine rasche 4:2-Führung für ihre Farben mit ihren teils hart umkämpften Siegen. Die Kürnacher Tischtennis-Legende Uli Müller setzte zwischenzeitlich ein 3:0-Ausrufezeichen gegen Waldo-Gomez zum 4:3. Doch angetrieben vom bisherigen Höhenflug spielte sich Daniel Noll daraufhin förmlich in einen Rausch gegen keinen Geringeren als den Liga-Giganten Roland Engert und wies diesen mit einem umjubelnden 3:1-Sieg in die Schranken. Beim Zwischenstand von 5:3 bahnte sich eine Sensation an. Selbst von einem Unentschieden, das den TSGlern zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr zu nehmen war, hätten zuvor wohl nur die kühnsten Optimisten und Tischtennis-Romantiker zu träumen gewagt. Was war noch möglich an diesem denkwürdigen Freitagabend? Dieser fand seinen würdigen Abschluss in zwei Matches über die volle Distanz von fünf Sätzen. Zunächst verausgabte sich Thomas Streit gegen den jungen Manuel Scheller, hatte jedoch im Entscheidungssatz knapp das Nachsehen. Ein vergleichbarer Spielverlauf blühte Julian Kütt in der letzten Partie des Abends, die über Sieg oder Unentschieden entscheiden musste. Zwar kämpfte sich dieser zweimal nach Rückständen zurück, musste sich dennoch gegen den nervenstärkeren Georg Heinrich knapp im Entscheidungssatz geschlagen geben. Jubelstürme brachen aufseiten der Estenfelder demnach zwar keine aus. Doch es überwog an diesem Abend der Stolz, gegen die zuvor schier übermächtig anmutenden Nachbarn aus Kürnach ein 5:5-Unentschieden eingefahren zu haben.

Ein kleiner Wermutstropfen folgte knapp eine Woche später am Gründonnerstag auswärts beim TV Dettelbach III. Beinahe gelang den TSG-Mannen nach einem 0:5-Rückstand noch eine fulminante Aufholjagd beim Tabellenschlusslicht. Das letzte Einzel ging dann jedoch deutlich verloren, sodass man mit 4:6 unterlag und ohne Punkte die Heimfahrt antreten musste. Diese in Anbetracht der Tabellensituation doch schmerzliche Niederlage führte den Estenfelder Akteuren ein ums andere Mal vor Augen, wie schwer Auswärtsspiele doch sein können, während sie in Heimspielen regelmäßig über sich hinauswachsen können.
Zum Abschluss der Saison warten noch zwei Spiele auf die Estenfelder Tischtennismannschaft. Am Montag, den 8. April gastiert die TSG zunächst beim TSV Gerbrunn, der noch um den Aufstieg in die Bezirksliga spielt. Vier Tage danach findet die Saison für die Estenfelder dann mit dem TSG-Duell zuhause gegen die gastierenden Waldbüttelbrunner ihren Schlusspunkt.
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Bericht: Julian Kütt