Das Topspiel am 9. April wirft seine Schatten voraus. Ein Aufstieg der Estenfelder Tischtennismannschaft ist nur dann möglich, wenn alle verbleibenden Spiele gewonnen werden, auch – und das kommt einer Herkulesaufgabe gleich – das Spitzenduell gegen den designierten Meister TSV Grombühl III. Denn – und das ist so gut wie sicher – der Mitkonkurrent SB Versbach VII wird sich in seinen verbleibenden Partien keine Blöße mehr geben und lechzt förmlich nach einem Estenfelder Punktverlust, um den heiß begehrten zweiten Tabellenplatz zu ergattern.
Doch zuvor stand noch eine andere nicht zu vernachlässigende Aufgabe auf dem Programm. Mit der TG Veitshöchheim IV gastierte am 29. März ein Team in der TSG-Turnhalle, das nur wenige Tage zuvor mit einem Unentschieden gegen Versbach auf sich aufmerksam gemacht hatte. Nicht zuletzt mit diesem Punktgewinn distanzierte sich die TGV von den Abstiegsrängen in der Bezirksklasse B Mitte. Seitens der TSG war man also gewarnt ob der Unberechenbarkeit der Gäste aus dem Maintal.
Die drei Doppel-Matches waren allesamt nach drei Sätzen entschieden und somit schnell vorüber. Zweimal konnte sich die TSG behaupten, ein Match ging an Veitshöchheim. Auch der 2:1-Zwischenstand auf der Anzeigetafel hielt sich nicht lange. Ehe man sich versah, erspielten Streit, Müller, Förster, Gomez und Kütt in den Einzel-Partien in einer atemberaubenden Geschwindigkeit etliche Zähler auf das Punktekonto der Heimmannschaft. Im Handumdrehen lag die TSG-Truppe mit 7:1 Punkten in Front.
Peter Walter drehte im Anschluss einen 0:2-Satzrückstand zum 2:2-Ausgleich, konnte seine Aufholjagd im Entscheidungssatz jedoch nicht veredeln. Thomas Streit erkämpfte im Duell der beiden nominell stärksten Spieler beider Mannschaften einen 3:1-Sieg und gab seinem Teamkollegen Daniel Müller beim Gesamtpunktestand von 8:2 die Chance, den Heimsieg unter Dach und Fach zu bringen. Dieser biss sich zeitweise die Zähne an seinem Kontrahenten aus. Emotionsgeladen kämpfte er sich allerdings in die Partie. Im fünften Satz lag Müller mit 2:6 Punkten zurück und stand mit dem Rücken zur Wand. Doch beim Anblick des lodernden Feuers in seinen Augen war jedem Zuschauer klar, dass die Messe noch lange nicht gelesen war. Punkt für Punkt holte Müller auf, spielte sich förmlich in einen Rausch und erkämpfte sich die Führung. Beim Stand von 10:8 verwandelte er den Matchball und setzte den Schlusspunkt mit einem Schrei der Erleichterung.
Der 9:2-Erfolg der TSG Estenfeld war eingetütet und fiel in der Höhe sogar deutlicher aus als erwartet. Gemeinsam mit den Veitshöchheimer Gästen ließ man den Abend in der Sportgaststätte „Auf der Höh‘“ bei griechischen Leckereien ausklingen. Die Pflicht war erfüllt, die Kür darf im Auswärtsspiel gegen den TSV Grombühl III gerne folgen.
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Bericht: Julian Kütt