Unverhofft kommt oft. Mit dem Ziel „Klassenerhalt“ in die Saison gestartet, fand sich die erste Tischtennis-Männermannschaft der TSG Estenfeld vor dem letzten Hinrundenspiel auf dem zweiten Tabellenplatz der Bezirksklasse B Mitte wieder. Und das sogar mit einem ordentlichen Polster von vier Punkten auf den Drittplatzierten SB Versbach VII. Seit sechs Spielen ist man nun ungeschlagen gewesen. Wer kann den Lauf der TSG nur stoppen? Die Antwort ist klar: der Spitzenreiter.
Der TSV Grombühl Würzburg III katapultierte sich schon sehr früh in der Saison auf den ersten Platz und ziert den Tabellengipfel mit sage und schreibe 16:0 Punkten. Ohne ein einziges Unentschieden geschweige denn eine Niederlage eilte der TSV von Sieg zu Sieg. Kein Gegner schien bislang auch nur ansatzweise stark genug, um den Würzburgern Paroli zu bieten. Und genau diese Übermannschaft begrüßte das Estenfelder Team nun am 17. Dezember in der heimischen TSG-Turnhalle. Niemand hätte zu Saisonbeginn geahnt, dass die TSG als Aufsteiger die Hinrunde mit einem Spitzenspiel wird abschließen können. Ein Spitzenspiel – zwar als klarer Außenseiter, aber eben doch ein Spitzenspiel.
Einschüchtern lassen von der Grombühler Übermacht wollte sich die TSG-Truppe keineswegs. Couragiert ging man die Doppelbegegnungen an. Der Mut wurde belohnt, denn die beiden Estenfelder Doppel Streit/Müller und Klafke/Walter erkämpften die ersten beiden Siege für die TSG, beide Duos siegten überraschend klar mit 3:0. Lediglich Förster und Gomez mussten sich gegen das stärkste Grombühler Doppel mit 0:3 geschlagen geben.
Dennoch war die 2:1-Führung nach den Doppelpartien ein klarer Fingerzeig dahingehend, dass man sich an dem adventlichen Montagabend achtbar aus der Affäre ziehen wollte. Auf Seiten der Würzburger schien man den zwischenzeitlichen Rückstand jedoch als Wachrüttler interpretiert zu haben. In den ersten drei Einzel-Partien ließen die Gäste ihre Klasse aufblitzen. Die sonst so sicheren Estenfelder Punktelieferanten Thomas Streit, Daniel Müller und Matthias Förster hatten ihren Kontrahenten kaum etwas entgegenzusetzen und mussten sich teils deutlich geschlagen geben. Im Nu drehte der TSV den Spielstand zu seinen Gunsten zum 2:4.
Waldo Gomez und Adi Klafke bewiesen infolgedessen ihr Kämpferherz und brachten die TSG mit zwei Siegen (jeweils mit 3:1) zum 4:4 zurück ins Spiel. Doch es sollte das letzte hoffnungsvolle Aufbäumen der Estenfelder an diesem Abend bleiben. Denn was nun folgte, war ein wahres Schaulaufen des Spitzenreiters aus dem nordöstlichen Würzburger Stadtteil. Während Peter Walter (0:3) zwei knappe Sätze abgeben musste, wurden den Estenfelder Spitzenspielern Thomas Streit und Daniel Müller (jeweils 0:3) klar die Grenzen aufgezeigt.
Matthias Förster und Waldo Gomez taten noch einmal ihr Bestes. Förster konnte immerhin einen Satz für sich entscheiden, während Gomez sich sogar in einen Entscheidungssatz kämpfte. Zum Sieg reichte es allerdings für beide nicht. Gomez‘ Niederlage bedeutete den entscheidenden neunten Punkt auf dem Konto der Gäste, die mit zunehmender Spieldauer immer stärker wurden, insgesamt acht der zehn gespielten Einzel siegreich gestalten konnten und somit eindrucksvoll unter Beweis stellten, dass sie völlig zurecht auf dem ersten Tabellenplatz überwintern dürfen.
Auch wenn sich der TSV Grombühl Würzburg III den resultierenden 9:4-Sieg auch in der Höhe absolut verdient hatte, brauchte man sich auf Estenfelder Seite keine Vorwürfe machen. Denn auf die vier Siege, davon zwei in den Doppel-Begegnungen gegen den „FC Bayern der Bezirksklasse B“, können die Estenfelder Ballstreichler durchaus stolz sein. Mit noch größerem Stolz darf man zum Jahresabschluss auf eine starke Hinrunde zurückblicken, welche mit 13:5 Punkten auf dem zweiten Tabellenplatz und damit einem Aufstiegsplatz beendet werden konnte. Rechnen konnte damit zu Saisonbeginn niemand. Unverhofft kommt eben oft.
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Bericht: Julian Kütt