Da war am Ende kaum etwas auszusetzen von Trainer Michael Burger – und das sagte der den Spielerinnen nach dem Abpfiff auch: Die TSG-Handballerinnen hatten in der Bezirksoberliga gegen die TG Höchberg ein richtig starkes Spiel abgeliefert, wie schon zuletzt beim Heimauftritt gegen die HSG Volkach.
Gegen die personell geschwächten Gäste aus Höchberg beschränkten sich die Estenfelderinnen nicht auf das Nötigste, passten sich diesmal nicht dem Gegner an, sondern: Sie zeigten über weite Phasen einen beherzten, vor allem schnellen und kreativen Handball. In der Deckung wurde gut miteinander kommuniziert, flink auf den Beinen schob man die Lücken zu, eroberte den Ball und lief klasse Tempogegenstöße.
Im Angriff spielte das TSG-Team nicht nur die Positionsangriffe durch, sondern fand immer wieder überraschende, spontane Lösungen. Aber auch die Gäste aus Höchberg konnten spielerisch zumindest zu Beginn noch einigermaßen dagegenhalten, so dass die Zuschauer einen rasanten Schlagabtausch erlebten – allerdings mit einem klaren Chancen-Plus für die TSG-Mädels, die sich bis zur 14.Minute auf 7:2 absetzen konnten. Einige Paraden der Höchberger Torfrau verhinderten eine noch höhere Führung.
Aber die Kräfteverhältnisse waren an diesem Tag früh geklärt. Und so konnte es das Estenfelder Heimteam bis zur Halbzeit etwas lockerer angehen lassen. Man erlaubte sich einige Fehlwürfe und konnte sich nicht noch weiter absetzen. Beim Stand von 14:8 wechselte man die Seiten. Nach dem Wechsel war es innerhalb von nur fünf Minuten die starke Vroni Stamm (gesamt zwölf Tore), die mit vier Treffern fast im Alleingang auf 19:9 erhöhte.
Im zweiten Abschnitt taten sich die Gäste aus Höchberg auch konditionell schwerer als die Gastgeberinnen. Immer wieder konnten die TSG-Mädels in der eigenen Deckung die Bälle erobern und mit flüssigen, konsequenten Tempogegenstößen zu Toren gelangen. So stand am Ende ein deutliches 28:13 – ein Ergebnis, das man angesichts des dezimierten gegnerischen Kaders nicht überbewerten wird. Ein Ergebnis, das aber auch zeigt: Diese TSG-Mannschaft ist auf einem richtig guten Weg und orientiert sich in der BOL klar nach oben. [SPIELBERICHT]
Dagegen muss sich die zweite Mannschaft der TSG Estenfeld in der Bezirksliga nun doch nach unten orientieren und steht nach der Heimniederlage gegen den TV Großlangheim mitten im Abstiegskampf. Nur in der Anfangsphase konnte das Team von Jonathan Schrooten den Gästen einigermaßen Paroli bieten. Zwar stimmte der Einsatz in der Deckung, dennoch kamen die Großlangheimerinnen immer wieder zu freien Torabschlüssen.
Nach zehn Minuten stand man in der Abwehr besser, das Verschieben klappte – doch im eigenen Angriff ließ der gegnerische Trainer die (wie schon in der ersten Mannschaft) starke Vroni Stamm in Manndeckung nehmen. Damit war dem TSG-Angriffsspiel der entscheidende Zahn gezogen, eine Linie war kaum mehr zu erkennen – was auch an den immer wieder neuen Formationen in der Mannschaft liegen dürfte. Dies ist aber keine Erklärung für ein Überzahlspiel kurz vor der Pause, das man durch eigene Abspielfehler zum Vorteil der Gäste aus Großlangheim machte.
Trotzdem durfte man beim Stand von 9:11 zur Halbzeit noch Hoffnung auf eine gute Wendung haben. Doch was in den ersten zwölf Minuten nach dem Wechsel passierte, ist kaum zu erklären: Die TSG-Mädels schienen gedanklich in der Kabine geblieben. Mit einem 9:1-Lauf setzten sich die Gäste auf 20:10 ab und hatten das Spiel vorzeitig für sich entschieden. Von dieser schwachen Viertelstunde erholte sich das Estenfelder Team nicht mehr, es ging nur noch um Schadensbegrenzung. Endstand: 20:31. Ein Spiel, das man schnell abhaken sollte. Nun heißt es: Sich aufrichten und in den verbleibenden Spielen alles geben für den Klassenerhalt. [SPIELBERICHT]