Die bisherige Hallensaison hatte für uns in bekannten Hallen stattgefunden, nun gab es eine Premiere – unsere U9 schnürte das erste Mal in der Höllberghalle die Schuhe. Der Gastgeber, unsere Nachbarn von jenseits der Autobahnbrücke, hatte aus seinem gesamten Spielerpool zwei Mannschaften geformt und in den beiden Gruppen jeweils eine an den Start geschickt. So hieß der erste Gegner des Tages genau so wie der letzte Gegner beim Mühlencup: SV Kürnach. Im Derby zur Eröffnung ging es so weiter, wie es beim Mühlencup aufgehört hatte – zwei starke Mannschaften, die beide auf Sieg spielen. Eine defensive Unachtsamkeit nutzten die Grünen dann zum 1:0-Führungstreffer. Aber auch unsere Kürnacher Sportsfreunde hatten „den“ Moment – wenige Sekunden vor Ablauf der Spielzeit flutscht dann doch der Fernschuss durch die Handschuhe – 1:1 Endstand!
Auch unser zweiter Gegner war uns nicht unbekannt, die Jungs aus Unterpleichfeld kannten wir schon von vielen Rundenturnieren und Punktspielen. Mit etwas mehr Glück beim Torabschluss fiel unsere Führung schon recht früh, aber ein Schützenfest sollte es nicht werden – irgendwie war ein Bein dazwischen, manchmal geriet der Abschluss zu zentral auf den Tormann oder neben das Tor. Mit dem Abpfiff fiel auch hier wieder ein Tor für unsere Jungs – 2:0 war der Endstand.
Spiel Nummer drei hatte schon etwas von einem Gruppenfinale, hatten die Gerbrunner doch ihre beiden bisherigen Spiele gewonnen. Offensiv mit schönem Passspiel, aber defensiv verwundbar – das hatte unsere Gegnerbeobachtung beim Spiel der Gerbrunner gegen Unterpleichfeld ergeben. Ein offenes Spiel, das beide Mannschaften hätten gewinnen können – aber die Gerbrunner hatten in der Offensive mehr Glück, am Ende schafften sie den 1:0-Siegtreffer.
So wurde das Spiel gegen den TSV Grombühl zu einem echten Gruppenfinale um den letzten freien Halbfinalplatz: Sowohl unsere Jungs als auch der Gegner hatten die absolut gleichen Ergebnisse eingefahren und damit 4 Punkte bei 3:2 Toren. Die Kürnacher hatten schon ihr letztes Spiel gespielt und mit einem Sieg und drei Unentschieden sechs Punkte auf dem Konto. Dem Sieger dieses Spiels qualifizierte sich fürs Halbfinale – bei einem Unentschieden wäre Kürnach der lachende Dritte gewesen (und es hätte ein 9m-Schießen über Platz 3 und 4 in der Gruppe entscheiden müssen). Auch hier war die Entscheidung knapp, dieses Mal aber zugunsten unserer Jungs: der 1:0-Siegtreffer öffnete das Tor zum Halbfinale!
Dort warteten die Würzburger Kickers auf uns. Talentierte Spieler, die den Ball gut laufen ließen. Aber (zumindest in den ersten Minuten) den Ball nicht im Tor unterbrachten – hier schafften wir das, was viele gegen uns schafften: immer einen Fuß in die Schussbahn zu bekommen oder als Torwart die Hand. Die Hoffnung auf eine Überraschung (wie sie den Lengfeldern mit dem 1:1 im abschließenden Gruppenspiel gelungen war) war da, aber die individuelle Qualität der Kickers setzte sich dann durch. Mit etwas Glück und gelungenen Einzelaktionen stand zum Abpfiff ein 3:0 auf der Anzeigetafel – aber für das tolle Spiel gab es trotzdem Lob für die Jungs!
Das abschließende Spiel um Platz 3 war ein Wiedersehen mit dem TSV Lengfeld. In der Mühlencupvorrunde hatten es die neongrünen Jungs noch geschafft, unsere 1:0-Führung zu drehen, diesmal fand kein Lengfelder Schuss den Weg an unserem topaufgelegten Keeper vorbei ins Tor – ganz im Gegenteil: diesmal machten die Jungs mit dem 2:0 den Deckel drauf und sicherten sich Rang 3.
Interessant: Den Mühlencup hatte TSV Güntersleben noch ohne Gegentor gewonnen, hier reichte es in der Gruppe nur zu Platz drei (und nach gewonnenem Platzierungsspiel zumindest Platz 5 in der Gesamtwertung) – wie schon früher bemerkt liegen die Mannschaften leistungsmäßig nah beinander, dass über Finale oder Vorrundenaus oft nur Glück, Tagesform oder fehlende Spieler entscheiden. Und aus den Ergebnissen lässt sich auch nicht immer die Stärke herauslesen: Lengfeld schaffte als einziger ein Remis gegen die Kickers, verlor aber gegen unsere Jungs und gegen Gerbrunn (die im Finale 6 ihrer 7 Gegentore von den Kickers eingeschenkt bekamen…)
Eine Ausnahme gibt es wohl: Eine Stufe zu stark für die meisten zeigten sich die Würzburger Kickers – mit fünf Siegen aus sechs Spielen und 24:2 Toren zeigt sich der Vorteil, Magnet für talentierte Spieler zu sein und mehrmals in der Woche trainieren zu können…
Sechs Spiele, davon drei Siege, ein Unentschieden und zwei Niederlagen bei 6:5 Toren ergibt einen dritten Platz – und damit zumindest einen kleinen Pokal, der nun unter den Jungs kreisen darf…
Für die TSG Estenfeld spielten:
Stehend von links: Farhan Malakzada, Tom Reich, Jonas Amend (1), Silas Bock (1), Ben Hobner (1)
Kniend von links: Hannes Glücker (1), Noah Tremel, Tim Conzelmann, Nico Rosenberger (2),