Einer Berg- und Talfahrt glich die vergangene Woche für die erste Tischtennismannschaft der TSG Estenfeld. Nicht nur topographisch ist Theilheim, wo man am Montag, den 15. Oktober beim dortigen TTC zu Gast war, 15 Meter niedriger gelegen als unsere geliebte Heimatgemeinde. Auch sportlich gesehen durchschritt man beim Auswärtsauftritt in Theilheim (9:2) rund drei Wochen nach dem erfolgreichen Saisonstart in Gerbrunn (9:7) ein Leistungstief. Lediglich Matthias Förster konnte an seine gute Form anknüpfen und steuerte mit einem Sieg im Doppel zusammen mit Thomas Streit und einem weiteren Sieg im Einzel an diesem Abend die einzigen beiden Punkte für sein Team bei. Schnell hatte man jedoch den Frust bewältigt und war höchst motiviert, am darauffolgenden Freitag zurück zu alter Stärke zu finden, wenn man in der heimischen TSG-Turnhalle die FT Würzburg zum Aufeinandertreffen zweier Aufsteiger in die Bezirksklasse B Mitte begrüßen durfte.
Viele spannende Spiele gab es in den vergangenen Spielzeiten zwischen diesen beiden Mannschaften zu bestaunen. Doch diesmal standen die Vorzeichen nicht ganz so gut für Estenfeld, musste man doch mit Matthias Förster auf jenen Erfolgsgarant der letzten Tage verzichten. Dennoch guten Mutes ging die TSG-Truppe mit neu formierten Zweier-Teams die Doppelspiele an. Thomas Streit und Daniel Müller mühten sich genau wie Waldo Gomez und Julian Kütt jeweils zu einem Sieg über in fünf Sätzen. Eine lange Diskussion über eine Spielregel während des Matches von Adi Klafke und Peter Walter mit den Vertretern des gegnerischen Vereins zeugte von der Bedeutung des Aufeinandertreffens. Kein Punkt sollte verloren gegeben werden. Von der zwischenzeitlich aufkommenden Unruhe ließen sich die beiden Estenfelder Routiniers jedoch nicht beeindrucken und sorgten mit ihrem Sieg für eine komfortable Ausgangssituation mit 3:0 Siegen nach den Doppel-Begegnungen für das Heimteam.
Dass sich die TSG-Truppe mit diesen drei Siegen lediglich einen im Nachhinein immens wichtigen Puffer erspielt hatte, wurde den Estenfeldern klar, als von den ersten fünf Einzel-Begegnungen nur eine siegreich gestaltet werden konnte. Daniel Müller münzte einen 0:2-Satzrückstand in einen 3:2-Sieg gegen seinen Erzrivalen und Namensvetter Lukas Müller um, während sich Thomas Streit, Waldo Gomez und Peter Walter jeweils knapp sowie Adi Klafke deutlich ihren Kontrahenten geschlagen geben mussten, wodurch der Spielstand im Nu zum 4:4 wieder ausgeglichen war. Es folgte ein offener Schlagabtausch, über dessen Ausgang keiner der Teilnehmer eine Prognose wagte. Und das zu Recht.
Nachdem Julian Kütt die TSG durch einen Sieg in seinem ersten Einzel wieder in Führung brachte, drehte die FT Würzburg den Spielstand prompt zu ihren Gunsten. Thomas Streit und Daniel Müller hatten diesmal das Nachsehen. Waldo Gomez zeigte sich von der Hitze des Gefechts unbeeindruckt und sorgte mit einem Sieg in seinem zweiten Einzel für den erneuten 6:6-Ausgleich. Durch die Niederlage von Adi Klafke bei dessen zweiten Einzel-Auftritt schlug das Pendel jedoch wiederum in Richtung FTW aus. Doch Peter Walter und Julian Kütt erkämpften sich jeweils einen Sieg und brachten die TSG kurz vor Schluss wieder in Führung zum 8:7. So bescherten die beiden ihren mitfiebernden Teamkollegen Thomas Streit und Daniel Müller die Chance, im nun fälligen Entscheidungsdoppel für den Gesamtsieg zu sorgen. Selbst bei einer Niederlage stünde immerhin ein Unentschieden zu Buche.
Der erste Satz dieses denkwürdigen Matches ging an die FTW-Schützlinge, doch Streit und Müller antworteten prompt mit einem Satzgewinn zum 1:1-Zwischenstand. In den beiden Folgesätzen hatten die Würzburger allerdings knapp die Nase vorn und siegten dementsprechend mit 3:1 Sätzen.
Nach insgesamt drei Stunden Spielzeit endete der unvergessliche Schlagabtausch 8:8-Unentschieden – ein Remis, mit dem alle Beteiligten gut leben konnten. Sieben den sechzehn gespielten Partien mussten in fünf Sätzen entschieden werden, elf Sätze gingen in die Verlängerung. Einen Verlierer hätte dieses Spiel nicht verdient gehabt.
Nach einem ernüchternden Auftritt in Theilheim hatte man folglich bereits vier Tage später die passende Antwort parat. Das eingangs erwähnte Leistungstal konnte schnell durchschritten werden, und auch wenn es „auf der Höh‘“ nicht ganz zum Sieg gereicht hatte, so zeigte die Formkurve doch wieder deutlich nach oben. Am kommenden Montag gastiert die TSG bei der SG Randersacker, wo man sich zwar sowohl topographisch (ins Maintal) als auch tabellarisch (Randersacker belegt den letzten Platz) wieder in ein Tal begeben wird, doch sportlich soll der emotionale Gipfel diesmal erklommen werden.
TSG-Spieler des Tages: Waldo Gomez setzte viele Akzente im Doppel und trug damit entscheidend zum überraschenden Sieg gegen Müller und Köhler von der FTW bei. Auch im Einzel war er zur Stelle, als der Spielstand zu kippen drohte.
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Bericht: Julian Kütt