Die A- und B-Jugend-Handballerinnen der TSG Estenfeld spielen auch in der neuen Saison 2018/19 jeweils in der Landesliga. Bei den abschließenden Quali-Turnieren zeigten die beiden Mannschaften klasse Leistungen.
Die A-Jugend von Trainerin Ute Deckert und „Co“ Uwe Dürr kämpfte – nach der erfolgreichen Runde am Wochenende davor – am Samstag (12.Mai) sogar noch um einen Platz in der Bayernliga. 280 Kilometer weit musste das Team zum Quali-Turnier nach München-Allach reisen und hatte damit im Vergleich zu den Kontrahenten TSV Allach 09 und HT München den mit Abstand größten Aufwand.
Weil sich nur der Gruppenerste für die Bayernliga qualifizierte, sahen sich die Estenfelder Mädels eher in der Außenseiterrolle. Doch Quali-Turniere haben ihre eigenen Gesetze – zumal, wenn über den Spielplan Doppelspiele angesetzt werden. Bei dem Dreier-Turnier erwischte es den HT München und die TSG Estenfeld mit zwei Spielen von jeweils 50 Minuten direkt hintereinander – und das in einer Halle, die sich minütlich mehr aufheizte. Klar, dass Kondition und Konzentration in der zweiten Partie nachlassen…
Beeindruckend jedenfalls, wie die TSG-Mädels in ihr erstes Spiel hineinfanden – nach anfänglichen Unsicherheiten durch die ungewohnte Verwendung von Harz. Trotz einiger Ballverluste kämpften sich die Estenfelderinnen in die Partie, taktisch hervorragend eingestellt – und der Gegner vom HT München tat sich trotz physischer und athletischer Überlegenheit schwer mit einer agilen, präsenten und aggressiven TSG-Deckung. Und wenn den Oberbayerinnen mal ein Abschluss gelang, reagierte TSG-Torfrau Shanna Ringelmann mit teils fantastischen Paraden. Sie war in der ersten Halbzeit der Garant dafür, dass das Spiel hin- und herwogte und sich keine Mannschaft absetzen konnte. Mit 11:9 für die TSG wurden die Seiten gewechselt. Und direkt im Anschluss schlugen die vorentscheidenden fünf Minuten für Estenfeld: Mit einem 4:0-Lauf setzte man sich auf 15:9 ab. Doch in den letzten fünf Spielminuten kamen die Münchnerinnen nochmal zurück und von 18:22 bis auf 21:22 heran. Dann war aber Schluss und die TSG-Mädels freuten sich ausgelassen mit ihren Trainern über den Sieg.
Im dritten und letzten Turnierspiel hätte ihnen somit gegen den TSV Allach (nach deren 19:23 gegen HT München) ein Unentschieden gereicht. Doch so wie die Münchnerinnen im Doppelspiel zuvor konditionell Tribut zollen mussten, so erging es nun den Estenfelderinnen. Zehn Minuten spielten sie auf Augenhöhe (5:5), dann ließen die Kräfte nach und bis zur Halbzeit setzten sich die Hausherrinnen mit 16:9 ab. Eine Vorentscheidung war dies noch nicht, kamen die Deckert-Mädels doch im zweiten Abschnitt noch auf 15:18 heran. Drehen konnten sich das Spiel aber nicht mehr und so ging ihnen in den letzten Minuten die Luft aus. Endstand 23:30.
Weil alle drei Turniermannschaften abschließend bei 2:2 Toren standen, musste die Tordifferenz entscheiden. Hier waren München und Allach besser und auch noch gleich: Im Siebenmeterwerfen setze sich am Ende der HT München durch und qualifizierte sich für die Bayernliga 2018/19. Die Estenfelderinnen haben in dieser Qualifikation eine tolle Vorstellung gezeigt und waren dicht dran am erstem Einzug einer TSG-Mannschaft in die Bayernliga – und dies, obwohl fast die komplette Mannschaft erst aus der B-Jugend aufgerückt ist. So freut sich die Abteilung auf die Mannschaft in der Landesliga, wo sie eine gute Rolle spielen dürfte.
Das gilt auch für die B-Jugend unter Trainerin Simone Weippert. Die Mannschaft hatte bei der Bayernliga-Heim-Quali Ende April leichtfertig das Weiterkommen verschenkt und musste sich nun am Sonntag (13.Mai) in der abschließenden Landesliga-Quali den Platz in der zweithöchsten bayerischen Spielklasse sichern. Ausgetragen wurde das Turnier im mittelfränkischen Heroldsberg.
Nichts anbrennen lassen – das war die Devise. Denn von der spielerischen Stärke und der individuellen Besetzung her hat das Team, erst Ende März in der C-Jugend bayerischer Landesliga-Meister, absolut das Zeug für die Landesliga. Und das zeigten die Mädels auch von Beginn an beim Turnier in Heroldsberg: Den TSV Simbach fertigte man mit 21:11 ab, und im direkten Anschluss folgte ein 18:6 gegen den TV Ebersdorf. Im letztlich bedeutungslosen Spiel gegen Tuspo Heroldsberg gab es zum Abschluss ein deutliches 22:7. Drei Spiele, drei klare Siege – souveräner ging’s nicht. Auch hier ist die Mannschaft noch jung und man darf sich schon jetzt auf die Mädels in der Landesligasaison 2018/19 freuen.