Die Pflicht erfüllt, die Kür vermasselt
Am 15. November bat die erste Tischtennis-Männermannschaft der TSG Estenfeld zum Kellerduell in der Bezirksklasse A Ost gegen den TV Gerolzhofen II. Es sollte für beide Mannschaften ein richtungsweisendes Aufeinandertreffen werden, möchte doch keine der beiden Mannschaften den Gang in die nächst tiefere Spielklasse antreten müssen. Während der TV Gerolzhofen vor dem Spieltag nur einen Zähler auf dem Konto hatte, sah die Estenfelder Bilanz mit zwei Punkten nicht viel besser aus.
Dennoch war man auf Seiten der TSG wild entschlossen, gerade zu Hause nichts anbrennen zu lassen, um sich in der Tabelle ein kleines Polster zu den Abstiegsrängen zu verschaffen. Man wurde der ungewohnten Favoritenrolle gerecht und erkämpfte sich Sieg um Sieg. In nur zwei Matches mussten sich die Estenfelder geschlagen geben, während der eigene Zählerstand auf der Anzeigetafel ein ums andere Mal nach oben schnellte und man einen letztlich ungefährdeten 9:2-Heimsieg einfuhr.
Die Pflicht war somit erfüllt, einen ungefährdeten Heimsieg gab es tags darauf erneut. Leider war die TSG Estenfeld diesmal aber die Gastmannschaft. Im gemütlichen Vereinsheim des TSV Prosselsheim fand man sich nun in der Außenseiterrolle wieder. Einer Rolle, der die TSG an diesem Abend ernüchternderweise mehr als gerecht wurde. Alle Spieler des Heimteams schienen einen Sahnetag erwischt zu haben, während die Estenfelder kaum etwas entgegenzusetzen hatten. Ob der kräftezehrende Heimsieg vom Vortag noch in den Knochen steckte – man wird es nie erfahren. Das Ergebnis sprach mit 0:9 für den TSV Prosselsheim jedenfalls Bände. Doch trotz des frustrierend anmutenden Endstands freute man sich auf Estenfelder Seite, den Abend mit den Prosselsheimer Sportkameraden bei einer geselligen Brotzeit ausklingen lassen zu können.
Wechselhafte Leistungen der zweiten Männermannschaft
Die zweite Mannschaft gastierte am 13. November bei dem bis dahin noch punktlosen Team der DJK Astheim III. Das Estenfelder Team selbst fand sich vor der Partie im unteren Tabellendrittel der Bezirksklasse D Ost B wieder.
Da die TSG-Truppe nicht vollends in Bestbesetzung angetreten war, entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe. Große Nervenstärke bewiesen die Estenfelder Akteure, indem sie drei Matches über fünf Sätze knapp für sich entscheiden konnte. So reichte es am Ende zu einem gerechten 5:5-Unentschieden.
Deutlich unterlegen war das Estenfelder Reserveteam jedoch acht Tage später im Auswärtsspiel gegen die auf dem zweiten Tabellenplatz befindliche SG Randersacker III. In zehn Matches konnte die Estenfelder Mannschaft nur einen einzigen Satz für sich entscheiden. Youngstar Ferdinand Schraud war dieser kleine Erfolg gegönnt. Doch das alles änderte nichts an der haushohen 0:10-Niederlage, mit der man wohl oder übel die Heimreise antreten musste.
Die erste Jugendmannschaft erleidet ihre ersten Rückschläge
Zu Gast beim TV Ochsenfurt, einem Verein, der seit Jahrzehnten eine dominante Rolle im Unterfränkischen Tischtennis einnimmt, war die erste Jugendmannschaft der TSG Estenfeld am 22. November. Auch das Ochsenfurter Jugendteam hatte das Recht, vor Selbstvertrauen zu strotzen, stand es doch mit 11:1 Punkten an der Tabellenspitze in der Bezirksliga Ost.
Wer aber annahm, dass sich das junge TSG-Team (nach fünf Siegen in fünf Spielen auf einem überraschenden dritten Platz) von der Tabellenkonstellation einschüchtern ließ, der durfte sich verwundert die Augen reiben, als um 19:15 Uhr der 5:5-Endstand auf der Anzeigetafel leuchtete. Zum Spieler des Abends avancierte auf Seiten der Estenfelder Adrian Volk, der nicht nur beide Einzel-Spiele gewann, sondern auch im Doppel mit Nils Schlott erfolgreich war. Der Höhepunkt des Abends war sein Sieg im entscheidenden letzten Spiel, als er sich – angefeuert von seinen Teamkameraden – nach einem 0:2-Satzrückstand zurückkämpfte, das Match zu seinen Gunsten (3:2) drehte und seinem Team damit ein verdientes 5:5-Unentschieden bescherte.
Die Euphoriewelle schwappte allerdings nicht bis nach Rottendorf über, wo sich das Team vier Tage später mit einem deutlichen 0:10 geschlagen geben musste. Nach sechs durchaus erfolgreichen Spielen war dies jedoch der erste Rückschlag für das Estenfelder Team nach dem Aufstieg in die Bezirksliga Ost. Die Enttäuschung hielt sich jedoch in Grenzen, denn der TSV Rottendorf II kann als die wohl stärkste Mannschaft dieser Spielklasse angesehen werden, die inzwischen auch die Tabellenführung mit 14:0 Punkten übernommen hat.
Die zweite Jugendmannschaft geht weiter ihren Weg
Mit 4:4 Punkten erspielte sich die zweite Estenfelder Jugendmannschaft eine komfortable Ausgangsposition in den vier ersten Spielen der Saison und fand sich im gesicherten Mittelfeld wieder. Viele spannende Duelle lieferten sich die jungen TSGler in der der ersten Spielzeit, in der sie als zweite Jugendmannschaft antreten.
Am 15. November sollte aber der erste Kantersieg gelingen. Der TSV Geiselwind fand sich mit nur drei Kindern und Jugendlichen in Unterzahl in der heimischen TSG-Turnhalle ein (eine Jugendmannnschaft besteht üblicherweise aus vier Spielern). Das hatte zur Folge, dass alleine aufgrund dieser Unterzahl drei kampflos gewonnene Matches an die TSG Estenfeld gingen. Bei den verbleibenden sieben Partien zeigte die Heimmannschaft aber, was sie zu leisten imstande ist. Eine reine Demonstration spielerischer Qualität führte dazu, dass am Ende des Tages kein einziger Satz verloren ging. Entsprechend hoch fiel der verdiente Heimsieg mit 10:0 Punkten aus.
Zwei Wochen später stand das Auswärts-Derby gegen den SV Kürnach auf dem Programm. Das Estenfelder Team machte in der Nachbargemeinde genau dort weiter, wo sie zuletzt aufgehört hatte. Auch wenn sich die Kürnacher Kontrahenten als schwierigere Gegner erwiesen als zuvor die Geiselwinder, heimsten die TSG-Jungs mit höchster Konzentration genügend Siege ein, um bei einem Endstand von 9:1 den verdienten Sieg davonzutragen.
Mit diesem Derbysieg katapultierte sich die zweite Estenfelder Jugendmannschaft auf Platz 3 in der Bezirksklasse B Ost.
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Bericht: Julian Kütt