Zehn Tage nach dem denkwürdigen Unentschieden im Heimderby gegen die FT Würzburg stand für die erste Estenfelder Tischtennismannschaft eine weitere anstrengende Woche auf dem Programm. Einem Gastspiel bei Tabellenschlusslicht SG Randersacker am Montag, den 29. Oktober folgte nur vier Tage später ein brisantes Duell zu Hause gegen den SB Versbach VII, der ähnlich wie die TSG zu einem breiten Mittelfeld der Bezirksklasse B Mitte zählt. Spannung war also vorprogrammiert.
Doch erst entpuppte sich die noch punktlose SG Randersacker als zäher Gegner, der gegen die ohne Stammspieler Matthias Förster angetretene TSG Estenfeld seine Chance witterte. Spätestens nachdem von den drei Doppelbegegnungen zwei an die Gastgeber abgegeben werden mussten, war allen Estenfeldern bewusst, dass ein Auswärtsauftritt „am Sonnenstuhl“ bei weitem kein Zuckerschlecken bedeuten würde.
Schnell schlug das Pendel jedoch wieder in Richtung der TSG aus, als von den fünf ersten Einzel-Begegnungen vier erfolgreich gestaltet werden konnten. Während Müller sich denkbar knapp geschlagen geben musste, fuhren Streit, Klafke, Gomez und Kütt allesamt sichere Siege ein. Peter Walter blieb ein Sieg in seinem ersten Einzel-Duell jedoch vergönnt, sodass die SG Randersacker beim Zwischenstand von 5:4 für die TSG weiter in Schlagdistanz blieb. Die Hoffnung auf Zählbares erstickten die Estenfelder in Person von Streit, Müller und Gomez jedoch im Keim und sorgten mit ihren abermals deutlichen Siegen für eine 8:4-Führung. Nur noch ein Sieg war also vonnöten, um die Turnhalle als Sieger zu verlassen. Klafke und Walter wussten die Steilvorlage zwar nicht zu verwandeln, doch Kütt erspielte im letzten Einzel den nötigen Punkt für seine Farben und bewahrte sein Team damit vor einem Entscheidungsdoppel.
Mit diesem 9:6-Sieg im Gepäck trat man die Heimreise an, wohlwissend, dass es gegen die Versbacher Delegation am darauffolgenden Freitag einer gehörigen Leistungssteigerung bedurfte, um nicht in eigener Halle unter die Räder zu kommen. Man konnte jedoch guten Mutes sein, da diesmal auch Förster wieder mit von der Partie war und sich das Estenfelder Team somit in bester Besetzung präsentierte.
Eine komfortable Ausgangsposition durch zwei Siege aus den drei Doppel-Partien verschaffte sich diesmal die TSG. Diese Anfangsführung erwies sich auch als immens wichtig, denn die Begegnung fand in den Einzel-Matches mit einem offenen Schlagabtausch ihre Fortsetzung. Ganze acht Einzel-Partien wurden gespielt, ohne dass sich entweder die Estenfelder von der Konkurrenz absetzen konnten oder den Versbachern ein zwischenzeitlicher Ausgleich gelang. Gerade Streit zeigte sich fortan in bestechender Tagesform und gewann zwei der genannten acht Spiele. Ihm schlossen sich Förster und Klafke an, beide siegten jeweils in ihrem ersten Einzel, während sich insgesamt zweimal Müller sowie je einmal Gomez und Walter ihren Kontrahenten geschlagen geben mussten. Beim Zwischenstand von 6:5 für die TSG war bei weitem noch nicht abzusehen, welche Mannschaft am Ende die Nase vorn haben sollte.
Es blieben noch maximal vier Einzel-Duelle zu bewältigen, die über den Ausgang des nervenaufreibenden Aufeinandertreffens an diesem Abend entscheiden sollten. Försters Niederlage bescherte den Gästen zwar den zwischenzeitlichen Ausgleich, doch Gomez und Klafke brachten mit ihren Siegen die TSG postwendend zurück auf die Siegerstraße. Ein Remis war den Estenfeldern nun sicher, jedoch wollte man nun natürlich auch den Sieg unter Dach und Fach bringen. Nachdem sich Walter in seinem zweiten Einzel im fünften Satz nicht durchsetzen konnte, musste das Entscheidungsdoppel das Urteil über Sieg oder Unentschieden fällen.
Thomas Streit und Daniel Müller traten an die Platte und es war ihnen anzusehen, dass sie nur ein Ziel vor Augen hatten. Die Spannung war förmlich greifbar. Höchst fokussiert traten die beiden auf und zwangen ihre Gegenspieler in nur drei Sätzen in die Knie.
Dieser immens wichtige 9:7-Sieg gegen einen ebenbürtigen Kontrahenten wird der TSG-Truppe nun reichlich Selbstvertrauen einbringen, um bei den anstehenden schweren Aufgaben der kommenden Wochen gegen die TG Veitshöchheim IV und den TSV Grombühl Würzburg III mit breiter Brust aufzutreten.
TSG-Spieler des Tages: Thomas Streit steigerte sich von Match zu Match, spielte sich förmlich in einen Rausch und zeigte nicht nur in den Einzeln, sondern auch und gerade im Entscheidungsdoppel, dass er seinen Kontrahenten in spielerischer Qualität, Nervenstärke und Ausdauer überlegen war.
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Bericht: Julian Kütt