Letztes Jahr holten unsere Jungs den größten Pokal in Rimpar, in Kürnach waren wir vor zwei Wochen im Halbfinale an den Kickers gescheitert – die Titelverteidigung war also unser machbares Ziel. Nachdem es in Rimpar kein Halbfinale gibt, hatten unsere Sportsfreunde aus der Handballhochburg die Gruppen nach bestem Wissen ausgeglichen besetzt – aber wie so oft kommt es dann doch anders: Die Randersackerer mussten absagen, die Rimparer brauchten Ersatz und der hatte es in sich. Die U8 des 1. FC Nürnberg (ja, die kleinen Glubberer!) konnten kurzfristig einspringen!
Zur Eröffnung gab es dann eine farbliche Überraschung – unser Gegner spielte ebenfalls in schwarzen Trikots, so dass die Jungs aus Zell gelbe Leibchen überziehen mussten. Ein ausgeglichenes Spiel mit Chancen auf beiden Seiten, bei dem die Zeller als erster das Runde in Eckige brachte. Aber unsere Jungs zeigten Moral und machten aus einem 0:1-Rückstand eine 2:1-Führung. Aber auch unser Gegner ließ sich nicht entmutigen und schaffte noch den 2:2-Ausgleich.
Oft hatten sich unsere kleinen Helden umkämpfte Duelle mit der TG Höchberg geliefert, allerdings hatten die Kracken dieses Mal nicht die stärkste Truppe geschickt, sondern den Perspektivspielern Spielminuten gegönnt. Das sollte sich auch in unseren zweiten Gruppenspiel zeigen, bei dem unsere Jungs von der ersten Minute an Druck aufbauten und verdient mit 2:0 in Führung gingen. Der 2:1-Anschlusstreffer ließ das Ergebnis wackeliger aussehen als es dem Spielverlauf entsprach, der Treffer zum 3:1-Endstand machte dann alles klar. Vier Punkte waren nun im Topf.
Nun kam das Spiel auf das die Jungs schon hingefiebert hatten – TSG gegen den Glubb! Nachdem die Jungs in weiß auch nur mit 2:0 gegen die Höchberger gewonnen hatten war klar: Die kochen auch nur mit Wasser! Und wenn es gegen große Namen geht, dann braucht es keine Motivationsreden mehr – da rennt jeder um jeden Ball. Und mit dem frühen Stören hatten die kleinen Glubberer ihre liebe Mühe – nur wenige Male kamen sie gefährlich aus der eigenen Hälfte, aber dann zeigt sich die individuelle Qualität der Spieler, die bei solch großen Vereinen spielen. Einen Abpraller eiskalt verwertet, dazu zwei gezielte hohe Schüsse auf das lange Eck ließen unsere Helden auf dem Papier mit 0:3 den kürzeren ziehen – für uns waren sie trotzdem Gewinner!
Während die Glubberer mit drei Siegen schon durch waren, gab es einen Dreikampf um den zweiten Vorrundenplatz. Nachdem wir gegen Zell unentschieden gespielt hatten, unser kommender Gegner Opferbaum gegen diese allerdings einen knappen 2:1-Sieg errungen hatte war nun klar, dass diese die bessere Ausgangslage hatten – zudem hatten die Roten in den ersten beiden Spielen gute Leistungen gezeigt. Allerdings war unserem Trainerteam auch ein Schwachpunkt im gegnerischen Spiel aufgefallen, den es nun durch die Spieler auszunutzen galt: Die durchaus gut besetzte und spielfreudige Offensive der Opferbaumer kam mangels passender Zuspiele gar nicht ins Spiel, dafür zeigten unsere Helden wieder eine bärenstarke Einstellung und kämpften um jeden Ball, was mit einem in der Höhe verdienten 3:0-Sieg belohnt wurde.
Was wäre gewesen, wenn es in Rimpar Halbfinals der Gruppenersten mit den Gruppenzweiten der Parallelgruppe gegeben hätte? Hätten die Jungs sich mit einem Derbysieg gegen den Gruppensieger Kürnach eine Revanche im Finale gegen den Glubb erarbeiten können? Nachdem die Rimparer aber den halbfinallosen Modus spielen lassen bedeutete das einen ehrenvollen zweiten Platz in der Vorrundengruppe und das Spiel um Platz 3 gegen den Gruppenzweiten der Parallelgruppe: FV Oberwerrn/Niederwerrn. Für Trainer wie Spieler war der Gegner aus dem Landkreis Schweinfurt ein unbeschriebenes Blatt – aber die Marschrichtung war klar: Genauso weiter spielen wie bisher. Und das machten die Jungs auch – und mussten den 0:1-Rückstand hinnehmen, schafften aber dank der offensiv überzeugenden Leistung den 1:1-Ausgleich und fast noch den 2:1-Siegtreffer: zwar lag der Ball nach einem Freistoß im Tor, aber leider hatte nach dem Schützen kein weiterer Spieler den Ball berührt, was bei der Regel „nur indirekte Freistöße“ leider dazu führte, dass dieser Treffer zu Recht nicht zählte. Nach Ablauf der regulären Spielzeit war klar: Erneut musste die Neunmeterschießen-Lotterie über die Platzierung entscheiden.
Hier hatten unsere kleinen Helden das glücklichere Ende für sich und konnten dank dreier verwandelter und einem gehaltenen Neunmeter das Schießen mit 3:2 für sich entscheiden, was zumindest den Gewinn des kleinsten Pokals bedeutete.
Fünf Spiele, davon zwei Siege, zwei Unentschieden und eine Niederlage bei 9:7 Toren ergibt wieder mal einen dritten Platz, den dritten bei vier Hallenturnieren diesen Winter. Klar hätten die Jungs gerne wieder ein Mal ganz oben auf dem Treppchen gestanden – aber gemäß der DFB-Devise „Erlebnis vor Ergebnis“ kann das Trainerteam voller Zuversicht in die Zukunft sehen: Die Jungs zeigen gute Spiele, manchmal hatten sie nur Pech (Rottendorf) oder mit den Kickers (Kürnach) bzw. dem Glubb (Rimpar) einfach einen zu starken Gegner auf dem Weg zum Titel.
Für die TSG Estenfeld spielten:
Stehend von links: Jonas Amend (2), Tom Reich (9m), Hannes Glücker (9m), Max Neff (2)
Kniend von links: Nico Rosenberger, Silas Bock (2+9m), Tim Conzelmann, Ben Hobner (1), Noah Tremel (2)