Zwei Heimspiele, zwei Niederlagen unterschiedlicher Qualität: Der letzte Handball-Spieltag zuhause in der MZH Weiße Mühle brachte Spielerinnen und TSG-Fans nicht viel Freude.
Dabei bot die B-Jugend von Simone Weippert im Landesligapiel gegen den verlustpunktfreien Tabellenführer aus Puschendorf eine sehr ansprechende Leistung. Ein echtes Spitzenspiel bekamen die Zuschauer hier geboten – intensiv, schnell, aggressiv, aber nie unsportlich. Und zunächst sah es so aus, als würden sich die Estenfelder Mädels für die klare 21:30-Hinspiel-Niederlage revanchieren können.
Das TSG-Team agierte konzentriert mit Zug zum Tor, führte rasch mit 6:3. Doch Mitte der ersten Halbzeit konnten die Spielerinnen das Tempo und auch die Konzentration nicht halten. Die Gäste aus Puschendorf stellten sich besser auf die Estenfelderinnen ein. Und diese brachten weniger Überraschungsmomente und Varianten ins Spiel. Erstmals gelang den Gästen der Ausgleich zum 8:8 und im Anschluss die Führung.
Immer wieder hebelten sie mit schönen Spielzügen die TSG-Deckung aus. Auch nach dem Wechsel (13:14) spielten die Puschendorferinnen ihre Angriffe schön zu Ende und kamen auch mit geradlinigen Tempogegenstößen zum Erfolg. Während die TSG-Mädels in der eigenen Deckung nicht immer präsent genug waren, taten sie sich im Angriff schwer gegen eine agile und aggressive Deckung der Gäste. Die traten sehr ausgeglichen auf, waren schnell auf den Beinen.
Die Mannschaft von Simone Weippert leistete sich dagegen in der zweiten Hälfte doch einige Ballverluste und band im Angriff zu selten alle Positionen ein. Trotzdem zeigten die Mädels eine klasse kämpferische Leistung und kamen mit schönen Einzelaktionen immer wieder zu Toren.
So blieb das Spitzenspiel spannend bis zum Schluss, erste in der letzten Spielminute konnten die Gäste mit einem Treffer zum 25:28 alles klar machen. [SPIELBERICHT] Grund zur Enttäuschung hatten die TSG-Mädels trotzdem nicht, sie hatten unterm Strich eine gute Partie gezeigt und bleiben weiter auf dem zweiten Tabellenplatz und damit auf Kurs Richtung Final Four.
Wohin die Reise für die erste Frauen-Mannschaft der TSG geht, ist dagegen weiterhin ungewiss. Abstieg aus der BOL oder Klassenerhalt – beides ist möglich. Und nach einer unnötigen 29:30-Heimniederlage gegen die SpVgg Giebelstadt wird das Rennen um den Verbleib in der Liga nur noch spannender. Es war ein unerwartet anderer, blutleerer, schwächerer Auftritt als in den letzten Spielen mit den beiden Heimsiegen gegen Waldbüttelbrunn und Höchberg und dem knappen 26:28 beim Tabellenführer in Marktsteft.
Von Beginn an hatte das TSG-Team von Michael Burger keinen Zugriff auf das Spiel. Während die Gäste aus Giebelstadt schon durch ihre Körpersprache klar machten, dass sie unbedingt Punkte aus Estenfeld mitnehmen wollen, wirkten die Hausherrinnen überraschend fahrig und wenig präsent. Gut möglich, dass der Druck, dieses Spiel unbedingt gewinnen zu wollen, eher lähmend als beflügelnd wirkte.
Jedenfalls geriet man rasch mit fünf Toren in Rückstand (3:8). Und während die Gäste nun voller Selbstvertrauen aufspielten und allzu oft in der TSG-Deckung zu wenig Widerstand fanden, waren die Estenfelderinnen verunsichert und zaghaft. Dazu kamen viele Konzentrationsfehler und Ballverluste.
Dennoch wäre auch ein Sieg möglich gewesen. Zumindest die Moral stimmte, so dass man eine Minute vor dem Schlusspfiff wieder auf ein Tor heranrückte. Die Giebelstädterinnen brachten den Erfolg aber geschickt über die Zeit. [SPIELBERICHT]
Und so heißt es für die TSG-Mannschaft einfach weiterkämpfen und versuchen, in den nächsten Spielen noch zu punkten. Nächste Gelegenheit dazu: Am Samstag (16.2.) beim direkten Abstiegskonkurrenten in Großlangheim. [Liveticker] Da heißt es: Daumen drücken!
Abgesagt werden musste am Sonntag (10.2.) wegen zu vieler grippe- und verletzungsbedingter Ausfälle das Spiel der TSG Estenfeld II gegen die HG Maintal in der Bezirksliga. Ein Nachholtermin steht noch nicht fest.